Was versteckt sich hinter "Kabardinern"?
In meinen Worten möchte ich Euch hier meine Eindrücke und Erfahrungen über die Geschichte der Pferde aus dem Kaukasus, den Kabardinern, schildern.
Diese haben sich im Laufe vieler Jahre angesammelt und geben nur meine eigene Meinung wieder. Sie erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Auch Fehler sind keinesfalls auszuschließen.
Kabardiner - Gebirgspferde aus dem Kaukasus
Das Volk der Kabardiner bildet in Russland eine eigene Nationalität und gehört zum Volksstamm der Tscherkessen.
Die Pferderasse der Kabardiner hat sich überwiegend in der Region des stärksten Stammes der Tscherkessen entwickelt. Dabei wurde sie aber durch andere Pferderassen, die zuwanderten, in ihrer Entwicklung beeinflusst.
Die Pferde der Kabardiner wurden erstmals im 16. Jahrhundert schriftlich erwähnt. Die Entwicklung der russischen Pferderassen allgemein war immer vom Einfluss anderer Rassen geprägt und wurde durch den Lauf der Geschichte und deren Kriege, der Herkunft zugewanderter Rassen, der eigenen örtliche Domestikation und letzten Endes durch die gesamte Evolution von Rassen beeinflusst.
Auf die Entwicklung zu einer selbstständigen Rasse der Kabardiner-Pferde hatten die regionalen Bedingungen, speziell der Flora und Fauna, einen großen Einfluss. Auch die menschlichen Anforderungen, die an die Pferde gestellt werden mussten, prägten die Rasse.
Diese lange Entwicklung hat nun dazu geführt, dass sich die Fähigkeiten, die Eigenschaften dieser einzigartigen Pferde entfalten konnten.
Hier möchte ich speziell die Fähigkeiten betonen, sich das ganze Jahr über nur mit dem naturgegebenem Bodenfutter zu ernähren, zu allen Jahreszeiten im Freien zu überleben und ohne Ställe auszukommen. Die Kabardiner entwickelten ihre außergewöhnliche natürliche Beweglichkeit, die sie auch unter dem Sattel beherrschen.
Die Anforderungen, die an das tscherkessische Volk durch die Natur des Kaukasus gestellt werden und die natürlichen Eigenschaften der Kabardiner-Pferde spielen perfekt zusammen - ihre Entwicklungen sind eng miteinander verbunden. Die Geschichte zeugt davon, dass das Volk der Tscherkessen und die Pferderasse der Kabardiner auf eine leidvolle Geschichte zurückblicken können.
Das regionale Leben im Kaukasus ist auch heute noch für die Tscherkessen und ihre Pferde eine oft gewaltige Herausforderung. Doch genau diese Begebenheiten machen es aus, dass auch heute noch die Kabardiner im Alltag ihre Fähigkeiten beweisen müssen.
Die charakteristischen Eigenschaften der Kabardiner sind in der Fachwelt beschrieben als sensibel, personenbezogen, selbständig, charakterstark, leichtfütterig, anspruchslos, zäh, ausdauernd und trittsicher. Ergänzt wird diese lange Liste durch die Fähigkeit, dass sich die Pferde schnell und effizient wieder regenerieren können.
Bei uns wird man feststellen, dass man ein Pferd als Partner hat, das sich bei einem Wanderritt vom Wegesrand ernähren kann und doch jeden Tag immer leistungsbereiter, immer fleißiger wird. Auch im Distanz-Sport haben sich die Kabardiner international einen Namen gemacht. Hier zeigt sich die lange Entwicklung der Pferde, die in ihrer Geschichte auch auf zahlreiche Einsätze im Rahmen der Kavallerie verweisen können. Hier wurden ganze Einheiten über Höhenzüge von teilweise über 4.500 Höhenmeter getragen, und die Kabardiner hatten trotzdem an jeden Tag ihre Leistung gebracht.